Frühjahr Sommer 2024

Realisierbare Nachhaltigkeit

Die Wiener Baufirma Sedlak blickt auf knapp 80 Jahre Erfahrung und setzt konsequent auf umweltfreundliche und kreislauffähige Bauweisen. Dieser Wissensschatz macht Sedlak zu einem wertvollen Teil der Smart Construction Austria.

Geteiltes Know-how ist sechsfaches Know-how – unter diesem Motto hat sich RIEDERBAU bereits 2018 mit fünf weiteren ambitionierten Baufirmen aus Vorarlberg, Ober- und Niederösterreich sowie Wien zusammengeschlossen und die Smart Construction Austria (SCA) gegründet. Ziel ist es, voneinander zu profitieren und digitale Innovationen voranzutreiben. Mit der Firma Sedlak aus Wien ist ein eigentümergeführter Betrieb Teil der SCA, der seit Jahrzehnten in der Baubranche auf Erfolgskurs fährt.

MITGLIEDER DER SMART CONSTRUCTION AUSTRIA (SCA)

  • RIEDERBAU GmbH & Co KG, Tirol
  • Wimberger Bau GmbH, Oberösterreich
  • Handler Bau GmbH, Niederösterreich
  • Tomaselli Gabriel BauGmbH, Vorarlberg 
  • Hillebrand Bau GmbH, Salzburg 
  • DI Wilhelm Sedlak GmbH, Wien

AGIL UND FLEXIBEL

Elmar Hagmann ist einer von drei Geschäftsführern bei Sedlak und zeichnet gemeinsam mit Andreas Ratzinger für die operative Geschäftsführung verantwortlich. Hagmann hat vor rund 22 Jahren als Bauleiter in der Firma Sedlak, die mittlerweile rund 280 Mitarbeiter*innen im Büro und auf den Baustellen zählt, angefangen. Seither hat sich an der Unternehmensstruktur viel geändert. „Dass dies ein eigentümergeführter Betrieb ist, sehe ich als großen Vorteil für den Gestaltungsspielraum. Auf neue Rahmenbedingungen kann agil, flexibel und schnell reagiert werden, was gerade in unserer Branche bedeutsam ist“, erzählt Elmar Hagmann. In dieser Flexibilität liegt auch die Besonderheit des Unternehmens Sedlak: „Prozesse zu standardisieren und dadurch das Arbeiten zu erleichtern, gelingt uns bereits in einem sehr hohen Maß“, ist Hagmann überzeugt.

HERAUSFORDERUNGEN IN DER BAUBRANCHE

In Zeiten wie diesen ist die größte Herausforderung für produzierende Betriebe, Aufträge zu lukrieren, die auch vernünftig abgewickelt werden können. „Es braucht eine gute Kostenverfolgung und ein funktionierendes Controlling, um keine Verlustbaustellen zu haben“, erklärt der Geschäftsführer die Schwierigkeiten, die es derzeit zu bewältigen gilt, und weist darüber hinaus auch auf regulatorische Anforderungen, Verrechtlichung in vielen Bereichen, überbordende Vorschriften und sich ändernde Rahmenbedingungen hin, die im Auge behalten werden müssen. Um dies alles bewerkstelligen zu können, brauche es ein gutes Team, das diese Auflagen im Fokus behält, damit ein Projekt realisierbar wird, ohne dabei die Wünsche der Auftraggeber*innen außer Acht zu lassen. Verstärkt werden die genannten Herausforderungen noch durch ökologische Voraussetzungen, die es zu erfüllen gilt. Die Firma Sedlak beschäftigt sich intensiv mit diesen Themen.

"Prozesse zu standardisieren und dadurch das Arbeiten zu erleichtern, gelingt uns bereits in einem sehr hohen Maß."

Elmar Hagmann

GREENLINE FÜR EINE NACHHALTIGE BAUWEISE

So gibt es zum Beispiel die eigens entwickelte GreenLine, die einem Gebäudezertifikat ähnlich ist, um eine ökologische Bauweise abzuwickeln. Dabei geht es um nachhaltige Lösungen, die auch zum jeweiligen Standort passen, um schadstoffgeprüfte Baustoffe und um den Einsatz von erneuerbarer Energie. „Mit GreenLine sollen unsere Bestrebungen einer Nachhaltigkeit im Sinne der Ökologisierung, Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft sichtbar gemacht werden“, so Elmar Hagmann, der in diesen Punkten die Grundpfeiler für umweltfreundliches Wohnen sieht. Klar ist aber, dass auch eine Ökologisierung wirtschaftlich vertretbar sein muss und in diesem Bereich ist die Firma Sedlak aktiv. Gemeinsam mit der SCA gibt es wichtige Bestrebungen, diese Ökologisierung weiterzuentwickeln und auf ein baupraktisches Niveau zu heben.

PROJEKT ZU KREISLAUFFÄHIGER SANIERUNG

In Kooperation mit der Stadt Wien und der SCALE Umweltberatung GmbH führt Sedlak in der Van-der-Nüll-Gasse 22 in Wien ein Bauprojekt durch, anhand dessen Möglichkeiten zu einer realisierbaren, wirtschaftlich vertretbaren, kreislauffähigen Sanierung im Sinne der EU-Taxonomie aufgezeigt werden (mehr dazu siehe Factbox). Mit diesem Bauvorhaben soll eine ökologische und ökonomische Zukunft in der Immobilienbranche aktiv mitgestaltet und auf praktische Umsetzbarkeit geprüft werden. Geschäftsführer Elmar Hagmann sieht zum Beispiel die hochgradige Trennung des Baumaterials beim Abbruch eines Gebäudes durchaus kritisch: „Die Wiederverwendung ist nicht so einfach, wie sich das anhört. Es ist teilweise sehr alt, soll wieder zum Einsatz kommen und der/die Bauträger*in hat dafür eine Gewährleistungsverantwortung zu tragen. Das funktioniert weniger gut, als man sich das wünschen würde, und hier gibt es noch unzählige Detailfragen zu lösen.“

 

Alle Details zum Projekt

LEHRLINGSAUSTAUSCH INNERHALB DER SCA

Um jungen Menschen innerhalb der SCA neue Einblicke in die Baubranche schenken zu können, wird jährlich ein Lehrlingsaustausch ermöglicht. Im Sommer 2023 waren zwei RIEDERBAU-Lehrlinge bei der Firma Sedlak, um dort der Revitalisierung von Altbauten beizuwohnen. Dabei haben sie ein Projekt mit einer unter Denkmalschutz stehenden Fassade mitgemauert und geholfen, eine Fassade zu dämmen sowie Kastenfenster zu tauschen, was aufgrund des Bestandes unter Denkmalschutz äußerst aufwendig und besonders herausfordernd war. Die Lehrlinge hatten die Gelegenheit, neue Fertigungsmethoden zu entdecken, wobei insbesondere Bestandsumbauten ihr Interesse weckten – somit ergab sich eine hervorragende Möglichkeit, den eigenen Horizont zu erweitern.

Nachhaltigkeit, RIEDERBAU, Umwelt, Zukunft