Frühjahr Sommer 2025

Lebensraum Clarapark

Mit dem Clarapark entsteht im Kufsteiner Stadtteil Weissach weit mehr als ein Wohnquartier – es formt sich ein lebendiges Stadtviertel, das die Stadt bereichert und ihre Zukunft nachhaltig prägt. Ein vormals unscheinbares Areal wird durch die Vision und Expertise von RIEDERBAU zu einem Raum, der Begegnung und Lebensqualität in den Mittelpunkt stellt.

„Unser Anspruch war es von Anfang an, Bauen und Wohnen smarter zu machen – dieser Gedanke stand im Mittelpunkt der Projektentwicklung“, betont Michael Oberlechner, der das Projekt als Bereichsleiter der RIEDERBAU-Immobilien betreut. Unter der Federführung von RIEDERBAU wurde ein Konzept entwickelt, das durch innovative Bauweise, intelligente Nutzung von Freiflächen und soziale Interaktionsmöglichkeiten überzeugt. Begleitet von Expert*innen wie dem Architekten Ivan Tadic, Michael Oberlechner von RIEDERBAU und der Landschaftsarchitektin Geraldine Hilber entsteht ein Vorzeigeprojekt, das den Stadtteil nachhaltig prägen wird.

 

Mit dem Clarapark wird ein Areal erschlossen, das bislang wenig Beachtung fand. In direkter Nachbarschaft zum Kasernenareal entsteht ein neues modernes Stadtviertel. Auf einer Fläche von rund 14.000 Quadratmetern werden sieben Baukörper errichtet, die etwa 170 Wohnungen beherbergen. Dabei war es von Anfang an das Ziel, ein Stadtviertel zu schaffen, das nicht nur Wohnen ermöglicht, sondern ein Ort der Begegnung wird.

 

Der Name „Clarapark“ geht auf Clara, die Großmutter des ehemaligen Grundstückeigentümers, zurück. „Dem vormaligen Besitzer der Fläche war es wichtig, dass hier etwas Hochwertiges und Besonderes entsteht. Ich bin mir sicher, dass sich seine Großmutter darüber gefreut hätte. Mit der Namensgebung bleibt die Erinnerung an sie erhalten“, zeigt sich Michael Oberlechner über die gelungene Zusammenarbeit erfreut.

"Architektur ist immer Lebensraumgestaltung. Sie beeinflusst unsere Stimmung stärker, als wir oft glauben."

Ivan Tadic

Architekt bei RIEDERBAU

ARCHITEKTUR, DIE WIRKT – BAUWEISE MIT WEITBLICK

Die Architektur vereint dabei Tradition und Moderne. „Die Hybridbauweise aus Beton und Holz ermöglicht nicht nur eine nachhaltige Bauweise, sondern verleiht den Baukörpern durch die Holzfassaden auch eine identitätsstiftende Optik“, betont Ivan Tadic. Besonderes Augenmerk gilt der Nachhaltigkeit, berichtet Michael Oberlechner: „Unser RIEDERBAU-Holzbausystem kommt als ökologischer Baustoff zum Einsatz, das Quartier wird mit Grundwasserwärmepumpen beheizt und gekühlt. Zudem werden Fahrradabstellplätze, Flächen für Carsharing, Photovoltaikanlagen sowie ein durchdachtes Freiraumkonzept realisiert. In dieser Hinsicht ist der Clarapark sicherlich ein Tiroler Vorzeigeprojekt.“ Durch wissenschaftliche Begleitung der Universität Innsbruck wird das angestrebte Klimaaktiv-Zertifikat realisiert, ein Gütesiegel für energieeffizientes und umweltfreundliches Bauen. Von der Gebäudedämmung bis zu solaren Energiesystemen – jede Entscheidung zielt darauf ab, den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten.

 

VON DER DURCHGANGSZONE ZUM LEBENSRAUM

Im Clarapark wird Freiraum großgeschrieben. Zwischen den Baukörpern entstehen großzügige Grünflächen, Begegnungszonen und Bereiche für Urban Gardening. Diese Freiräume sollen nicht nur ästhetisch ansprechend sein, sondern vor allem soziale Interaktion fördern. „Begegnungszonen spielen eine entscheidende Rolle für die Lebensqualität“, betont Tadic: „Ein Quartierscafé bildet den Mittelpunkt des Viertels und schafft Raum für Austausch. Hier kommen Menschen ins Gespräch – ein Ort, an dem Gemeinschaft entsteht.“ Das Konzept setzt auf eine klare Zonierung: Es gibt Flächen für Ruhe und Entspannung wie einen Naschgarten sowie Bereiche für Spiel und Aktivität. Diese Vielfalt ermöglicht es, dass sich Menschen unterschiedlicher Lebensphasen und Bedürfnisse im Quartier wohlfühlen. Gemeinsam mit Geraldine Hilber, die seit vier Jahren Landschaftsarchitektur an der Universität für Bodenkultur Wien studiert, konnte ein bestechendes Freiraumkonzept erarbeitet werden: „Besonders hervorzuheben ist die Schaffung eines angenehmen Mikroklimas im Quartier.

 

Dieses wird durch zahlreiche Bepflanzungen und Schattenspender sowie viele unversiegelte Grünflächen gefördert. Ein großes Plus der Freiraumplanung ist der Aspekt des Regenwassermanagements im Außenraum. Es wird durch die Kombination Außenraumgestaltung und Bepflanzungstechnik ermöglicht.“ Erzielt werden soll ein möglichst naturnahes Erscheinungsbild, das den Wiesencharakter der Freifläche wieder aufnimmt. So wird der Clarapark auch in Zukunft ein Lebensraum für die unterschiedlichsten Tiere und Pflanzen sein. Diese „Wildheit“ in der Bepflanzung ist eine Besonderheit. Geraldine Hilber erklärt: „Wir wollten die ursprüngliche Wiesenlandschaft erhalten und setzen daher auf unversiegelte Flächen, Wildblumen und natürliche Begrünung. Dies schafft nicht nur ein angenehmes Mikroklima, sondern bietet auch Lebensraum für Insekten.“ Ein Highlight ist die autofreie Gestaltung des Geländes. Autos verschwinden direkt bei der Zufahrt in der Tiefgarage, wodurch die oberirdischen Bereiche ausschließlich den Bewohner*innen und der Natur gehören. Dies sorgt für Sicherheit, Ruhe und einen nachhaltigen Umgang mit der Fläche.

EIN NEUES STADTVIERTEL, DAS KUFSTEIN BEWEGT

Die Nähe zur Natur, kombiniert mit einer durchdachten Infrastruktur, macht den Clarapark zu einem Bindeglied zwischen Stadt und Umgebung. Bewohner*innen profitieren von Radwegen, einer hervorragenden Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und einer Paketstation. Durch diese zukunftsorientierte Planung entsteht ein Stadtviertel, das nicht nur leistbares Wohnen bietet – rund 30 Prozent der Wohnungen werden nach Wohnbauförderungsrichtlinien vergeben – sondern auch einen spürbaren Mehrwert für die Stadt Kufstein bringt. Der Clarapark definiert, was es bedeutet, einen Raum für Generationen zu schaffen.

 

GEMEINSAM FÜR LEISTBARES WOHNEN

„Unser Angebot an die Stadt Kufstein sah von Anfang an vor, 30 Prozent der Wohnungen über das Instrument der Vertragsraumordnung Kufsteiner Gemeindebürger*innen im Rahmen der Wohnbauförderung zur Verfügung zu stellen“, erzählt Michael Oberlechner. In zwei Baukörpern entstehen hochwertige Mietkaufwohnungen, die wir gemeinsam mit unserem Projektpartner, der Bau- und Siedlungsgenossenschaft FRIEDEN, umsetzen. Die Vergabe dieser Wohnungen erfolgt anschließend über die Stadt Kufstein. „Die Stadt Kufstein war von Anfang an aktiv in die kooperative Projektentwicklung eingebunden“, berichtet Michael Oberlechner.

 

„Die Ausgangslage war ein ungewidmetes Grundstück. Für die Entwicklung waren daher Expertise und die enge Zusammenarbeit mit der Politik, dem Stadtbauamt und dem Land Tirol entscheidend. Nach etwa vier Jahren konnten wir den Prozess positiv abschließen. Im Januar 2025 wurden die Grundstücke umgewidmet und der Bebauungsplan wurde rechtskräftig.“ Die größte Herausforderung war die zeitliche Komponente bei der Flächenwidmung. Hier wurde sehr viel Zeit aufgewendet, um Konformität mit allen Partner*innen zu erreichen. „Letzten Endes wird sich die Arbeit lohnen“, ist Ivan Tadic sicher. „Schon in der Planungsphase beeindruckt das Projekt durch seine klare Ausrichtung auf ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit.“

 

EIN ORT DER ZUKUNFT

Mit dem Clarapark wird ein bisher ungenutztes Areal in ein lebendiges Stadtviertel verwandelt, das den Wunsch nach leistbarem hochwertigem Wohnen erfüllt und Kufstein voranbringt. Dank durchdachter Architektur, nachhaltiger Bauweise und einer Vision, die weit über den Status quo hinausgeht, schafft RIEDERBAU ein Quartier, das für Gemeinschaft, Innovation und Lebensqualität steht – ein Ort, der nicht nur gebaut, sondern modernes Wohnen neu definiert.

"Mit unserem Freiraumkonzept schaffen wir einen Ort, der über das klassische Wohnen hinausreicht. Es geht darum, Räume zu gestalten, die Begegnung und Austausch fördern. "

Michael Oberlechner

Geschäftsbereichsleiter RIEDERBAU-Immobilien

REI FRAGEN AN DEN ARCHITEKTEN DES CLARAPARKS IVAN TADIC

  1. Wie lässt das RIEDERBAU- Holzbausystem Holz und Beton verschmelzen?

    Wir setzen Materialien so ein, dass sie ihre besten Eigenschaften zeigen können. Beton übernimmt die tragende Rolle, während Holz für Dämmung und die Fassadenhaut genutzt wird. Durch die Vorfertigung der Holzwandelemente war eine intensive systemische Planung notwendig. Daher haben wir viel Zeit in die Grundrissplanung investiert.

     

  2. Worauf kommt es bei der Entwicklung von Quartieren an? 

    Die soziale Verträglichkeit im Quartier ist mir besonders wichtig. Im Städtebau können wir gezielt darauf Einfluss nehmen, etwa durch die Zonierung in laute/leise oder große/kleine Räume, um für alle etwas Passendes zu schaffen. Ein gutes Miteinander wird dadurch gefördert. Das Quartierscafé bildet dabei den sozialen Mittelpunkt – ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen, ihre Anliegen teilen und ins Gespräch kommen.

     

  3. Wann wird Architektur zur Lebensraumgestaltung? 

    Architektur ist immer Lebensraumgestaltung, denn sie beeinflusst unsere Stimmung stärker, als wir oft denken. Da nicht jeder Mensch gleich auf Architektur reagiert, sollte sie möglichst vielfältig sein. Deshalb haben wir die Baukörper von unterschiedlichen Teammitgliedern planen lassen – mit gemeinsamen Grundsätzen für eine gleichbleibende Qualität, aber auch individuellem Charakter. Für mich zählt vor allem der Freiraum zwischen den Gebäuden zum Lebensraum, also alles, was außerhalb der eigenen vier Wände liegt. Um diesen zu vergrößern, sollte ein Umdenken stattfinden – gerade in urbanen Gegenden. Stichwort: höher bauen. Wenn dieselbe Baumasse vertikal statt horizontal entsteht, bleibt mehr Raum für gemeinschaftliche Freiflächen.

Clarapark, Wohnquartier Kufstein, Wohnen in Kufstein