

Frühjahr Sommer 2025
"Führung beginnt bei der eigenen Haltung"
In der dynamischen Welt von heute ist inspirierende Führung wichtiger denn je – ein Konzept, das Verena Rieder nicht nur theoretisch versteht, sondern in der Praxis lebt. Als Führungskraft bei RIEDERBAU hat sie die Herausforderung angenommen, eine Unternehmenskultur zu schaffen, die auf Vertrauen und Wertschätzung basiert. Im Gespräch teilt sie ihre Ansichten über die Bedeutung einer klaren Haltung für gute Führung und deren direkte Auswirkungen auf das Team.
VERENA, DU SPRICHST OFT VON INSPIRIERENDER FÜHRUNG. WAS VERSTEHST DU DARUNTER?
Für mich beginnt gute Führung immer mit einer klaren inneren Haltung. Ich orientiere mich stark an der dienenden Führung – also an der Idee, dass eine Führungskraft nicht über dem Team steht, sondern für das Team da ist. Meine Aufgabe ist es, Bedingungen zu schaffen, unter denen Menschen gut arbeiten können. Dazu gehören Vertrauen, Wertschätzung, psychologische Sicherheit – und auch die Bereitschaft, Verantwortung wirklich abzugeben.
WENN DU DEN BEGRIFF HALTUNG VERWENDEST, WAS GENAU MEINST DU DAMIT?
Für mich ist Haltung die Art, wie ich auf Menschen und Situationen schaue. Sie zeigt sich in meinen Entscheidungen, in meiner Kommunikation und im Umgang mit Herausforderungen. Wenn ich versuche, alles zu kontrollieren, nehme ich dem Team Entwicklungsmöglichkeiten. Wenn ich dagegen mit Vertrauen und Offenheit führe, entsteht Raum – für neue Ideen, für Eigenverantwortung und persönliches Wachstum. Und genau in diesem Raum entsteht auch psychologische Sicherheit. Nur wer sich sicher fühlt, kann ehrlich sein, Fragen stellen, Dinge ausprobieren – und Verantwortung übernehmen.
UND WARUM IST DAS GERADE HEUTE SO WICHTIG?
Weil Unternehmen heute keine starren Strukturen mehr sind. Alles verändert sich schnell – auch bei uns in der Baubranche. Organisationen sind lebendige Systeme, sie lassen sich nicht einfach von „oben nach unten“ steuern. Führung heißt heute, Muster zu erkennen, Entwicklungen zu begleiten und Impulse zu setzen. Dazu braucht es Selbstreflexion, gute Gespräche – und manchmal auch den Mut, Unsicherheit auszuhalten.
WAS BEDEUTET DAS GANZ KONKRET IM FÜHRUNGSALLTAG?
Dass es in Ordnung ist, dass man nicht auf alles sofort eine Antwort hat. Viele Entscheidungen wirken erst mit der Zeit. Wichtig ist, präsent zu sein: Gespräche zu führen, auch wenn sie nicht geplant waren, unangenehme Dinge anzusprechen, wenn es nötig ist. Besonders am Herzen liegt uns unsere Fehlerkultur – wir nennen sie Lernkultur. Wenn etwas schiefläuft, geht es nicht darum, Schuldige zu finden. Wir fragen: „Was im System hat dies zugelassen?“, und „Was können wir tun, damit es nicht wieder passiert?“ Daraus entsteht ein Umfeld, in dem man sich traut, offen zu sein – und in dem psychologische Sicherheit wachsen kann.
DAS KLINGT NACH EINEM SEHR REFLEKTIERTEN ZUGANG ...
Wir bei RIEDERBAU haben uns intensiv damit beschäftigt, wie wir führen wollen. Uns ist wichtig, als Führungskräfte Vorbilder zu sein – nicht, weil wir alles perfekt machen, sondern weil wir klar in unserer Haltung sind, offen kommunizieren und echtes Interesse an den Menschen zeigen. Denn: Menschen folgen Sinn, nicht Regeln. Führung wirkt immer – ob man will oder nicht.
UND WIE ZEIGT SICH DIESE HALTUNG IN DEINEM TEAM?
Wir schaffen Rahmenbedingungen, damit Entscheidungen dort getroffen werden können, wo das Wissen ist – oft direkt im Team. Gleichzeitig leben wir Offenheit, gegenseitige Wertschätzung und eine ehrliche Feedbackkultur. Klarheit ist uns wichtig – und das Gespräch ist für uns das wichtigste Führungsinstrument. Auch die psychologische Sicherheit gehört dazu: Wir wollen ein Umfeld schaffen, in dem sich alle einbringen können – ohne Angst, bewertet zu werden. Das ist ein Prozess und wir gehen ihn ganz bewusst.
WAS IST DEINE VISION FÜR RIEDERBAU?
Wir wollen ein stabiles, nachhaltiges Unternehmen an die nächste Generation übergeben. Das bedeutet: Führung frühzeitig entwickeln, junge Talente fördern, Verantwortung Schritt für Schritt weitergeben. Und: Unsere Kultur so stärken, dass sie nicht nur im Inneren spürbar ist, sondern auch nach außen wirkt. Wir bauen nicht nur Häuser – wir bauen ein Unternehmen mit Zukunft.
DAS PCM-MODELL
Verena Rieder erzielt durch die Arbeit mit dem PCM-Modell™ hervorragende Erfolge in der Kommunikation und Zusammenarbeit. Dieses Modell hilft, die unterschiedlichen Persönlichkeitstypen unter Menschen zu erkennen, darunter Logiker*innen, Empathiker*innen, Rebell*innen, Beharrer*innen, Träumer*innen und Macher*innen. In einem Team mit einer Vielzahl von Logiker*innen wird beispielsweise eine andere Kommunikationsweise benötigt als mit Empathiker*innen oder Macher*innen. Das Verständnis dafür, was das Gegenüber braucht, ermöglicht es, besser zuzuhören, klarer zu formulieren und Vertrauen aufzubauen, was das Miteinander erheblich stärkt.